Schwer auffindbare Lecks: Verschwindende Lecks

Unterschiedliche Arten von Lecks verhalten sich unterschiedlich. Dies erschwert unter Umständen die Erkennung von Lecks, sofern Sie nicht die Gründe für Ihre Beobachtungen kennen. Geometrie des Lecks, Material, Feuchte, Temperatur und Durchflussmenge sind Faktoren, die sich auf das Verhalten des Lecks auswirken.

Typ 1: Wetterabhängiges Leck

Kleine Lecks, in der Regel Gaslecks in der Kühlindustrie, erwecken unter manchen klimatischen Bedingungen den Eindruck, als würden sie kommen und gehen. Möglicherweise haben Sie schon beobachtet, dass bei kaltem und feuchtem Wetter einige kleinere Lecks nicht vorhanden sind. Das kann damit zu tun haben, dass kondensierte Feuchtigkeit Tröpfchen bildet, die ihren Weg in die Lecks finden und mithilfe von Kapillarkräften einen wirksamen „Pfropfen“ im Leck bilden. Dieser Pfropfen verschwindet wegen dieser Kapillarkräfte unter Umständen manchmal nicht, selbst wenn Sie das Innere des Prüflings mit einem Gasdruck beaufschlagen. Das ist insbesondere dann schwierig, wenn sich ein Tropfen innen im Prüfling befindet, der ein Wasservolumen bildet, das herausgedrückt werden muss, um das Leck freizumachen. Ein weiterer Grund für dieses Verhalten kann darin liegen, dass die Bauteile mit einem chemischen oder elektrochemischen Prozess behandelt und anschließend nicht ordnungsgemäß getrocknet wurden.

Zur Beseitigung des flüssigen „Pfropfens“ müssen Sie unter Umständen auf einen sonnigen Tag warten, an dem die Flüssigkeit trocknet, oder den Prüfling beheizen, um ihn zu trocknen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein Vakuum von unter 5 mbar zu erzeugen, sodass das Wasser verdampft. Dies verlängert jedoch die Dauer des Prüfzyklus.

Typ 2: Verschwindendes Kältemittelleck

Ein Kältemittelsystem enthält ein Kältemittelgas, das nicht austreten soll. Eines Tages erhalten Sie den Auftrag, ein Leck an einem Kältemittelsystem zu suchen, bei dem im Laufe des Betriebs das gesamte Kältemittel verloren gegangen ist. Sie verwenden zur Lecksuche ein Prüfgas (Helium oder verdünnten Wasserstoff) und können das Leck nicht finden. Anschließend füllen Sie das System wieder mit Kältemittel und untersuchen das System mit einem Kältemittel-Lecksuchgerät. Zu Ihrer Überraschung können Sie nun das Leck am System finden, das zuvor weder mit Helium, noch mit verdünntem Wasserstoff zu lokalisieren war. Der mögliche Grund hierfür ist, dass sich Kompressoröl im System ausgebreitet und das Leck wirksam verstopft hat.

Warum kann das Leck dann mit einem Kältemittel-Lecksuchgerät und nicht mit Helium oder Wasserstoff lokalisiert werden? Der Unterschied ist in der Wechselwirkung zwischen dem Öl und den unterschiedlichen Gasen zu suchen. Das Öl wurde speziell unter dem Gesichtspunkt der Mischbarkeit mit dem Kältemittelgas ausgesucht. In der Praxis bedeutet das, dass das Kältemittel durch das Öl diffundieren kann.

Helium und Wasserstoff sind nicht sofort in dem Öl löslich und können daher den Öl-„Pfropfen“ im Leck nicht durchdringen. Zu berücksichtigen ist, dass die Dichtheitsprüfung mittels Prüfgas in der Produktion bei sauberen Produkten durchgeführt werden sollte.

Ist bei Ihnen ein Fall aufgetreten, den Sie mit unseren Experten für Dichtheitsprüfungen erörtern möchten? Hatten Sie auch schon mit schwer auffindbaren Lecks zu tun? Setzen Sie sich mit INFICON in Verbindung und schildern uns Sie diese Fälle!